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Das Lager!!

16.07.2016 (Kommentare: 2)

Das Lager!!

Bericht an General Ketar zur Befreiung der Gefangenen aus Krähensteiner Gefangenschaft in Neu-Krähenstein von Kalea Ardenna Feuerherz im Jahr 715 nach Bertram von Tosak

 

Getreu dem Aufruf von Komtess Sophie, der einzig wahren Herrscherin von Tosak begaben sich Liliane Il Monte und ich uns auf den Weg, die überlebenden Gefangenen von "Wolfswacht" aus Krähensteiner Hand zu befreien. Zunächst galt es, die Gruppe von ausgesuchten Abenteurern und Helfern an der Grenze zu sammeln und sie auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten. Dank des von Komtess Sophie bereit gestellten Solds waren auch alle schnell bereit, uns zu folgen. Die Aussicht auf weitere Schätze in der Garnison tat sein Übriges.

Kurz darauf machen wir uns in einer großen Reisegruppe auf den Weg um die Grenze, nach Ratschlag von General Ketar, möglichst ohne viel Aufsehen oder Gewalt zu überschreiten. Dies gestaltete sich anfänglich schwierig, vor allem weil Die Krähensteiner an der Grenze einer so großen Gruppe gegenüber misstrauisch waren. Schließlich konnte Frau Il Monte aber die Grenzposten davon überzeugen dass wir eine harmlos zusammengewürfelte Reisegruppe sind, die einfach nur aus verschiedensten Gründen nach Bredla weiterwollte. Die Waffen mussten verzollt werden und kritische Fragen an alle Einreisenden gestellt. Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir durch und sammelten im Schwinden des Tageslichtes eine kleine Gruppe auf, die Vorräte zur Garnison brachten. Dies bot uns die erste Möglichkeit, Näheres über die Umstände in der Garnison zu erfragen. Außerdem gab uns das eine Möglichkeit, direkt mit den Krähensteinern zu kommunizieren ohne gleich ein Blutbad anzurichten.

Abends waren die Schreie der Gefangenen zu hören und die gnadenlose Schläge der Wärter. Ich musste mich schon sehr zusammennehmen, nicht kopflos hineinzustürmen. Schon direkt nach der Ankunft wurde Kontakte zur Wirtin des Gasthauses "Zur Torwache" geknüpft, die sich als unfreiwillig Anwesende herausstellte. Der neue Wirt war ebenfalls Krähensteiner, hatte die Taverne mit Gewalt übernommen und verpflegte nun auch die Garnison und die Gefangenen.

Diese konnten sich in einem Umkreis von etwa 40 Schritt um das Lager herum bewegen. Sollten sie diesen Radius verlassen, wäre die Strafe der Tod durch Enthauptung mittels magischer Halsbänder. Die Gefangenen waren unverletzt, aber müde und geistig teilweise gebrochen. Sie schürften in einer Mine, deren Ausgang direkt in der Garnison lag nach Edelsteinen für Krähenstein und wurden zusätzlich von einem Großmeister der Magie namens Zutragon gefoltert und misshandelt.

Eine Abordnung der Krähensteiner unter Führung von Weibel Steiner fragte sich durch das Lager nach einem Sprecher der Gruppe und erreichte schließlich mich. Ich wurde durchaus höflich gebeten, dem Leutnant der Garnison einen Besuch abzustatten und zu erklären, was diese große Gruppe hier plötzlich wollte.

Ich nahm mir einen Begleiter und versuchte einen harmlosen und arglosen Eindruck zu hinterlassen. Es gelang mir glaubhaft zu versichern, dass wir nur auf der Durchreise sind. Den Fragen nach General Ketar, Komtess Sophie und Richard von Leuenfels, die alle gesucht werden, konnte ich geschickt ausweichen und versichern, dass ich sie alle nicht kannte. Der Leutnant gab uns sogar die Möglichkeit, länger zu verweilen wenn wir ihm einen Gefallen erweisen würden, eine weise Gestalt zu vertreiben, die in den Wäldern umherging. Sie schien ihn sehr zu stören, dass er 5 Goldstücke Belohnung dafür aussetzte. Später war auch klar wieso. Es handelte sich um einen toten Anführer der Tosaken, der hier gestorben und dessen Kopf noch im Lager verblieben war.

Leider wurde Marasch, mein Begleiter in Krähenstein schon länger gesucht, auch wenn sein Verbrechen eigentlich verjährt war. Er bekam ebenfalls ein Halsband umgelegt, durfte aber ziehen, bis sich die Umstände klärten. Ich konnte ohne weitere Probleme, das Lager wieder verlassen, allerdings nicht ohne mich umzusehen und zu merken, dass alle Anwesenden, inklusive des Leutnants Gorbert großen Respekt, teilweise auch Angst vor Zutragon hatten. Er war der eigentliche Lagerführer.

Die Garnison war stark befestigt und nur von einer Seite zugänglich. Außenherum lag ein großer Sumpf, der eine Annäherung von diesen Seiten unmöglich machte.

Die Nacht brach herein und in den kleinen Gruppen, die wir hergeführt hatten, war klar, dass solange sich die Krähensteiner im Lager bewegten, kein Wort über unsere eigentlich Aufgabe zu verlieren war. Beim vorsichtigen Erkunden der Umgebung fand sich ein Mineneingang, der auch noch am Abend untersucht werden sollte. Allerdings wurde es von den Krähensteinern zügig unterbunden.

 

Der Nächste Tag brachte einiges an Überraschungen. Ich kann hier leider nur einen unvollständigen Bericht abgeben, da ich relativ früh in den Genuss der Krähensteiner Gastfreundschaft kam. Leider zu meinem Bedauern durch einen unbedachten Moment kopflosen Handelns. Ich hätte Ketars Axt mit dem Tosaker Zeichen, besser an diesem Tag im Zelt gelassen. Denn damit wurde ich von einem Korporal gesehen und kurz danach nochmals in Lager der Krähensteiner eingeladen. Dort wurde ich intensiver befragt, woher ich ein Tosaker Artefakt hätte. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mit einer erdachten Geschichte nicht weiterkam und mein Stolz ging mit mir durch.

Nach einer ausführlichen Beleidigung der Krähensteiner schwanden mir nach einem Messerangriff von Weibel Steiner die Sinne.

Ich wurde entwaffnet und wurde ebenfalls mit einem Schmuckstück um den Hals versehen. Ich hätte das Lager wieder verlassen können, allerdings ohne die Axt, und das konnte ich nicht mit meiner Ehre und meinem Stolz vereinbaren. Also blieb ich.

Die nächsten Stunden verschwimmen in Schmerz und Wut.

Meine Mitstreiter schienen am Anfang völlig kopflos und erstarrt. Allerdings konnte ich durch die Verbindung mit Frau Il Monte zumindest mental Kontakt halten. Dies hielt mich geistig am leben und ließ mich soweit kämpfen, wie es mit möglich war. Ich konnte durch meine Anwesenheit wenigstens mit den Gefangenen reden und muss leider mitteilen, dass Weibel Rumtosch, mein Zwergenbruder von der "Wolfswacht" gefallen ist. Er hatte sich im Lager immer wieder gegen die Wachen für seine Mithäftlinge aufgelehnt und weckte dadurch das Besondere Interesse von Grossmeister Zutragon. Als dieser dann noch heraus fand, das Rumtosch Immun gegenüber Magie war, war es um sein Leben geschehen. Leider oder Moradin sei Dank, konnte ich nichts über den Verbleib von Lormi Erdfeuer herausfinden, unter den Gefangenen war sie nicht.

 

Während ich festsaß und weiter versuchte zu entkommen, was jedes Mal kläglich scheiterte, mussten meine Mitstreiter es geschafft haben, die Gefangenen zu überreden, Gegenstände aus dem Lager zu schmuggeln. Dabei der Kopf der Lichtgestalt, einen Kristall, der in der Mine eine Apparatur in Gang brachte, mit der das Portal innerhalb der Garnison zerstört werden konnte. Wie genau dies von statten ging, kann ich nicht sagen. Ein Ork soll beteiligt gewesen sein.

Die Gefangenen die die Sachen herausgeschmuggelt hatten wurden von Zutragon gefoltert und Geständnisse abgerungen. Sie überlebten nicht. Eine von ihnen hatte sich mit dem Leutnant eingelassen um weitere Informationen zu erlangen. Der Verrat schien ihn so zu verletzten, dass er sie schließlich selbst tötete.

Gegen Nachmittag wurde ich gezwungen eine Duell gegen einer meiner Mitreisenden auszufechten, da sonst die Gefangenen getötet werden würden, wenn ich dem nicht nachkomme. Der Kampf war hart und hat mich mehrere Rippen gekostet. Wäre ich auf der Höhe meiner Kraft gewesen, hätte ich ihn sicher geschlagen, aber so...

Kurz darauf überstürzten sich die Ereignisse. Immer wieder waren Vögel ins Lager geflogen, die sich neugierig umsahen. Ich denke es handelte sich um Spione der Magier, die mehr über die Situation wissen wollten. Die Spannung stieg und die Luft war teilweise zum Zerreißen gespannt, als schließlich klar war, dass man mit diplomatischen Mitteln nicht weiterkommen würde.

Die Wirtin war schließlich eine Schlüsselfigur, die es schaffte, den Soldaten ein Durchfallmittel in das Essen zu mischen. Dies verschaffte uns einen Vorteil, den wir auch dringend benötigten.

Die Krähensteiner Garnison wurde dezimiert und die Anführer geschlagen, trotz mehrfacher Verstärkung aus der Hauptstadt von Neu-Krähenstein.

Ich wurde befreit. Mein Zorn brach sich Bahn und ich hätte sicher alles umgebracht was orange Schwarz gewesen ist. Ich wurde schließlich von einem Magier gebremst und wir konnten mit den verbliebenen Gefangenen das Land wieder verlassen. Das Lager der Krähensteiner verblieb geplündert und mit einem Haufen kopfloser Soldaten zurück. Da wir das Gasthaus und unsere Zelte zurücklassen mussten, habe ich beschlossen, alles niederzubrennen, damit den verfluchten Krähen, Moradin möge sie strafen, nichts bleibt, mit dem sie etwas anfangen können.

 

 

 

Werter General, werte Komtess,

ich hoffe der Bericht erreicht euch rechtzeitig. Ich ziehe mich nun mit schweren Wunden seelischer und körperlicher Art zurück in meine Heimat und hoffe dass ich eines Tages an den Krähen Rache nehmen kann.

In Freundschaft verbunden

 

Kalea Ardenna Feuerherz

 

 

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