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Güldenwall

01.07.2015

Güldenwall

Güldenwall, den 14.07.714 n. Johann Bertram von Tosak

 

 

 

Mein geehrter Herr General Ketar,

 

auf euern Befehl bereisten wir, trotz der angespannten Lage in Tosak, das Land Leuenhall, welches, euer Aussage nach, einen künftigen Bündnispartner darstellt und unserem Land Tosak und seinen Bewohnern schon des öfteren unaufgefordert uneigennützig half. Im Lande selbst bekamen wir die legendäre Gastfreundschaft zu spüren. Wir nahmen eine vielversprechende Einladung eines Gutsherren namens Hektor Ehrentor an, welcher zur Einweihung seines Gutshofes lud. Angetan von der großzügigen Einladung sowie gegebenenfalls damit verbundenen diplomatischen und politischen oder handelspolitischen Kontakten (im Güldenwall herrscht sehr mildes Klima, Korn und Getreide gibt es in Hülle und Fülle) reisten wir in diese Region auf den „Güldenen Hof“.

 

Dort angekommen gab unser geehrter Leutnant Hazle zu Übungszwecken das Kommando an mich ab.

 

Der Hof war schwerer zu finden wie gedacht. Die große Reisegruppe, die uns begleitete, die wir allerdings kurz entschlossen hinter uns ließen, da eine Lichterscheinung (vermutlich ein Irrlicht) die Gruppe aufhielt, hatte offenbar mehr Glück den Weg zu finden. Als wir schließlich zur Stelle zurückkehrten, von der aus der große Hof zu erreichen war, war von den Reisenden nichts mehr zu sehen.

 

Dafür fanden wir allerdings gleich einen ganzen Haufen bedenklicher sowie höchst interessanter Ereignisse vor: Auf einem Friedhof teilten uns Streiter des Ariunglaubens, der in Leuenmark verehrte Göttin der Toten, mit, dass der Totenacker nicht gesegnet sei. Eine Priesterin sei zwar auf dem Weg, jedoch würde sie die unheilige Stätte, erst am nächsten Tag erreichen. Solange seien diese Streiter für den Schutz des Totenhains abgestellt.

 

Diese Auskunft war sehr erschreckend! Die schlimmsten Vermutungen bestätigten sich, als zu späterer Stunde Ghule zu sehen waren, die unseren geehrten Leutnant Hazle mit einer Krankheit infizierten. Ghule treiben sich auf ungeweihten Orten wie dies einer war, sehr gern herum. Dieses bekamen wir jedoch erst den Tag darauf heraus, als die Rabenschwingen (so werden die Streiter Ariuns genannt) uns einige ihrer Dokumente zur Verfügung stellten. Nach einem Morgengottesdienst an Pataras – Ehre sei Pataras! - gehalten von unserem geehrten Priester Sandor, begannen wir mit der Heilung.

 

Der Herr Leutnant wartete nicht, bis die den Aufzeichnungen der Rabenschwingen beigefügten, noch nie erprobten Heilmittelzutaten zusammengemischt waren. Es war zu diesem Zeitpunkt äußerst unsicher, ob sie wirklich helfen würden. Ich kam mit diesem Gegenmittel in Kontakt, jedoch dazu später mehr.

 

Der Leutnant hielt es für angebracht, die Krankheit mit Magie zu verbannen. Er wählte mich als seinen Helfer und Bewacher aus. Das Ritual, welches mir einige Einblicke in die Wirkungsweise magischer Zirkelmagie gewährte, war offenbar erfolgreich. Der Preis waren allerdings ein sehr verkohlter Leutnant Hazle. Dank seiner Konstitution gelang ihm jedoch eine recht kurzfristige, erstaunliche Genesung.

 

Das war unser Glück! Denn jeder Mann wurde gebraucht, um die heranstürmenden Kodros, ein Volk widerlicher Dämonenanbeter aufzuhalten. Die Kodros tauchten in just dem Moment auf, als wir die Ghulhöhle von ihren Schrecken reinigten. Der einfachste Zugang führte durch einen Brunnenschacht, welcher am Tore des Gutshofes entdeckt wurden. In dieser Höhle wurde ich auch infiziert, als mir einer unserer Männer eine Ghulhand in die Hand drückte. Mich überkam daraufhin eine Lähmung, ähnlich der, welche auch Leutnant Hazle in der Nacht befiel, als ihn der Ghul am Ohr kratzte. Vielleicht sollte ich mir doch einmal Handschuhe zulegen, auch wenn ich dafür meinen gewohntes Waffengefühl aufgeben muss. Ziel der Mission war es, jegliche Ghulsekrete zu sammeln, die für das Gegenmittel nötig waren. Es hatten sich noch andere Leute aus der Anfangs erwähnten Reisegruppe welche der Einladung zum Gutshof gefolgt waren, infiziert. Durch den Ghul konnte das Heilmittel fertig gestellt werden.

 

So zogen wir den Ghul unter schwerem Angriff ans Tageslicht. Es war Glück, dass der Brunnen gehalten werden konnte, um uns hoch zu ziehen. Auch Glück war, dass uns ein Gardist der Rabenschwingen begleitete, da er so für die Verteidigung des Brunnens zur Verfügung stand. Auf der anderen Seite war es allerdings pech, denn so hatten die Kodros am Totenhain kaum Gegenwehr. Außerdem wurde der zweite Ariunstreiter heftig verwundet.

 

Die in der Reisegruppe befindlichen Zivilisten, waren zur Hälfte Heiler, die nach der Schlacht alle Hände voll zu tun hatten. Zum Teil waren jedoch auch fähige Krieger mit unter Ihnen, die den Kodros wenigstens zum Teil Paroli boten. Sergant, eine sehr disziplinierte Anführerin und ein Streiter aus dem Gefolge Richards, Migosch waren besonders hilfreiche verbündete. Vielleicht sieht man sie mal wieder.

 

Wir brachen, sobald wir aus dem Brunnen waren, ohne die Hilfe Leutnant Hazle, der sich um das Wohlergehen der Menschen kümmerte, in dem er den Ghul barg und uns Rückendeckung in der Höhle gab, zum Friedhof auf, um uns der Gefahr zu stellen.

 

Die Kodros, welche zwar schon dezimiert waren, jedoch immer noch zahlreich, konnten schließlich rasch abgewehrt werden. Da nicht abgeschätzt werden konnte, ob die Dämonenanbeter über Wiedererweckungskräfte verfügten oder als menschliche Wirtskörper dienten, wurden Sie auf einem großen Scheiterhaufen verbrannt. Außerdem rochen sie so allemal besser, als unangezündet. Wir brachen außerdem sofort auf, als eine auch euch, Herr General, bekannte Zwergin, Kalea Feuerherz, als entführt gemeldet wurde. Allerdings waren die Kodros aber immerhin nicht wahnsinnig genug, sie tatsächlich zu entführen oder sie haben sie zurück gebracht. Wie auch immer, Kalea war schwer verletzt. Aber nichts, was eine so große Kriegerin umbringt (wenn man das bei einem Zwerg sagen darf).

 

Wieso aber griffen Dämonenanbeter einen friedlichen Gutshof an? Die Antwort lag in einem äußerst bedenklichen Gegenstand, ein Horn, welches einen Dämonen heraufbeschwören konnte. Angeschleppt wurde dieses Horn von den Kodros. Sie wollten in der Nähe einen Dämon beschwören. Denn am Gutshof gibt es eine alte Ruine einer sehr alten, magischen Rasse, den Pan. Meiner Meinung nach wollten die Kodros deshalb zum Hof. Zumindest wurde das Horn von einem Katzenwesen ins Feuer geschmissen. Diese Wesen sind zwar äußerst fähige Krieger, neigen jedoch ansonsten eher dazu, in Schwierigkeiten zu geraten, bzw. andere hineinzubringen. Angeblich hatte das Horn zu einem Reisenden gesprochen. Um die Gefahr zu bannen, die vom Horn ausging, wurde es anschließend ins Feuer geworfen, um es zu vernichten. Das war allerdings keine gute Idee. Denn der Bewohner des Horns, ein recht schneller und furchteinflößender Dämon wurde so gerufen, stand nun auf dem Gutshofsplatz und tötete jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Unser ehrenhafter Priester, Soldat Sandor stellte sich dem Dämon im Weg und versuchte, durch Gebete und göttlichen Beistand die Gefahr zu bannen. Jedoch wurde ihm dieser Wunsch nicht erfüllt, weswegen er verletzt zu Boden ging. Der Dämon war zu mächtig! Als nächstes wurde auch unser tapferer Korporal Turmherr verletzt, der Dämon stürzte sich auf ihn und stach ihn lebensbedrohlich in den Brustraum. Dank der Heilerinnen, die sich danach aufopferungsvoll auf unseren Korporal stürzten, konnte jedoch auch seine Gesundheit und Kampfkraft wieder hergestellt werden. Dadurch, dass die gesammelte Gästescharr, egal ob Heiler oder Kämpfer, Magier oder Priester, Waldläufer oder Gelehrter den hiesigen Landesgott Solis mit Inbrunst und aus vollem Herzen anbeteten, konnte die Gefahr irgendwie abgewehrt werden. Der Dämon verschwand wieder in seinem Horn. Schwere Verluste waren bei diesem Kampf zu vermelden.

 

Danach konnte endlich das Heilmittel verabreicht werden. Mir torkelte eine sehr betrunkene Alchimistin entgegen. Ich hatte sie als weise Fährtensucherin kennen und schätzen gelernt. Was kann Alkohol mit einem Menschen anstellen! Sie sagte, nein, lallte, ich solle auf den Abort mit ihr gehen, aber erst, nachdem ich mich ausgezogen hätte. Das schlimmste war, dass auch Leutnant Hazle in dieser niveaulosen Posse auf Seiten der Betrunkenen, sie hieß Narvi, war und mir befahl das Gegenmittel zu nehmen. Ich beugte mich also mit Entsetzen dem Verlangten! Und legte mein Kettenhemd ab! Schutzlos, ohne Waffe und Schild, folgte ich der Betrunkenen um dann – vor einer mir fast Unbekannten auf den Abort zu hocken!!! Und dann nahm ich das Gegenmittel. Und es passierte nichts. Als Reaktion stand ich mehrmals auf, wurde jedoch immer wieder zurück auf den Abort geschuppst von Narvi. Ich wurde allerdings sehr dankbar, dass bei mir nicht das Selbe passierte, wie bei den anderen Infizierten, bei denen viel Blut und Dreck aus allen Körperöffnungen kam. Da ich davon verschont blieb, war ich erleichtert. Wenn man das in so einer Situation sagen darf. Zumindest verstand ich nun die Alchimistin.

 

Nun tauchten eine weitere, sehr im verborgenen agierende Spezies des Landes auf: die Silenis. Dieses, trotz jahrhundertelanger Qual, anmutige und stolze Volk kam um das Horn zu zerstören. Dies war allerdings nur an einem ihrer verborgenen Heiligtümer möglich. Alternativ sollte das Horn bei den Menschen der Leuenmark verweilen, behütet durch Richard von Leuenfels. Durch eine Abstimmung wurde beschlossen, das Horn den Silenis zu überlassen, damit sie es zerstören. Diese Abstimmung birgt sehr viel Konfliktpotential. Die Silenis hatten sich das Horn schon einmal stehlen lassen. So wird von den Leuenhallern mit Argwohn betrachtet, ob es ihnen gelingt. Zum anderen bietet jedoch die Vernichtung eines so bösartigen Relikts eine ungeheure Möglichkeit. Meiner Meinung nach sollte dies nicht ungenutzt bleiben. Des weiteren schienen die Silenis sehr misstrauisch. Durch diesen Akt des Vertrauens kehren sie sich vielleicht den Menschen der Leuenmark verstärkt zu. Diese alte Rasse ist voller längst vergangener Weisheit. Und gegen diese Kodros könnten Sie als Bündnispartner nützen. Außerdem gibt es noch mehr von diesen Hörnern. Herr General! Bedenkt bitte, dass eines dieser Hörner in Besitz von Richard von Leuenfels ist. Sollte eines der Hörner nach Tosak gelangen, oder in die Hände der Krähensteiner fallen, es wäre nicht auszudenken, welchen Schaden es anrichten kann. Demnach wurde, laut eines Gespräches mit einen von Richards Männern, die Leuenmark schon einmal am Rande der Unbewohnbarkeit verwüstet, durch einen schrecklichen Krieg, an dem die Kodros und ihre Dämonen nicht unbeteiligt waren!

 

Ich komme nun zum letzten und ungewöhnlichsten Punkt unseres Aufenthaltes. Schon bei unserer Ankunft entdeckten wir Stelen und „Altare“. Diese waren laut eines anwesenden Urugeweihten, ein Priester des Gotts des Wissens, eine Ruine eines Gebäudes einer alten, magischen Rasse, den Pan. Ihre Magie, so seine Worte, sei mächtiger, als die mächtigste menschliche Magie. Er verschaffte uns einen Überblick über seine sehr interessanten Dokumente, jedoch etwas genaueres herauszubekommen blieb uns versagt. Bis zu dem Augenblick, als alle anwesenden Tosaker eine Art Vision hatten. Ich sah unsere Kameraden, jedoch konnte mich nicht bewegen. Ich sah zwei dieser Wesen, ein männliches und ein weibliches, welche sich über Gedankenspeicherkristalle unterhielten. In dieser Ghulhöhle im Brunnenschacht wurde von dem Katzenwesen ein solcher Kristall entdeckt. Er befand sich auf einer Stele, die laut unseres Leutnants als Magiespeicher diente und immer noch dient. In dieser Höhle, bei dieser Stele waren wir auch während der Vision! Es war faszinierend! Vielleicht finden wir Zeit, mit den Silenis oder Richard von Leuenfels über diese Pan zu reden und mehr über sie herauszufinden.

 

Das Ereignis mit den Pan passierte jedoch sehr spät am Abend. Davor haben wir noch den Totenacker, Ariunacker in Leuenhall gesegnet. Ich habe zu repräsentativen Zwecken an der Veranstaltung teilgenommen, während die Tosaker Soldaten, einen eventuellen Angriff vorbeugend, die Umgebung gesichert haben. Die Zeremonie war sehr emotional. Nicht so pathetisch und voller stolzer Worte, wie wir es im Namen Pataras bei einer Beerdigung einen unserer Soldaten halten, eher ruhig und mit würdiger Getragenheit. Ein sehr schöne Art, an Leute zu denken. Sie erinnert mich sehr an die elfische Art der Totenmesse.

 

Nicht zu verachten war das zünftige Mahl, denn schlussendlich konnte der „Güldene Hof“ doch noch eingeweiht werden. Zu Beziehungen politischer oder handelspolitischer Art mit dem hiesigen Hausherrn gibt es jedoch Bedenken, da er aufgrund seiner Abwesenheit in höchster Not nicht Tosakern idealen entspricht, seine Kameraden und sein Land zu verteidigen. Es bestehen bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit seiner Lieferungen, auch aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Ereignisse der Tage um seinen Hof. Wer vermag zu sagen, welche Schwierigkeiten diese Ruinen der Pan noch bereithalten?

 

Für Tosak! Für die Komtess!

 

Hochachtungsvoll,

 

Samos Wisperwind, Leutnant i.A.

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